​Jahresbericht 2012

Zwei Schwerpunkte haben 2012 die Tätigkeit von palliacura – eine Stiftung von EXIT Deutsche Schweiz geprägt: palliacura unterstützte finanziell und mit Referenten den Weltkongress der Right-to-Die-Gesellschaften. Ein von der Stiftung mit einem Druckkostenzuschuss ermöglichtes Debattenbuch erhielt den deutschen Arthur-Koestler-Sonderpreis.

Mehrere hundert Personen besuchten Mitte Juni 2012 in Zürich-Oerlikon den Kongress der World Federation of Right to Die Societies. Dieser Kongress findet alle zwei Jahre statt und wurde diesmal von EXIT organisiert. palliacura unterstützte die Organisatoren mit CHF 20’000. Die Stiftung präsentierte sich am Kongress selber mit einem grafisch ansprechend gestalteten Display als Augenfang sowie mit einem zweisprachigen Flyer. Auch am Publikumstag (15. Juni 2012) des Kongresses war palliacura prominent mit zwei Referenten vertreten. Stiftungsrat Pfarrer Werner Kriesi und der Palliativmediziner Dr. Andreas Weber hielten Kurzreferate zu palliativen Themen und nahmen an Podiumsdiskussionen teil. Im Auftrag von palliacura interviewte der Journalist Julian Perrenoud fünf prominente Kongressteilnehmer. Diese Gespräche werden sukzessive auf der palliacura-Seite des «EXIT-Infos» veröffentlicht und sind jeweils nach der Erstveröffentlichung auch auf der Ende Dezember aktualisierten Homepage www.palliacura.ch zu finden. Die neuen palliacura-Flyer wurden in der Folge auch an weiteren Fachveranstaltungen aufgelegt.


Druckbeitrag an wichtiges Debattenbuch


Mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion stellte der Verlag Orell Füssli am 9. Mai 2012 das Debattenbuch «Der organisierte Tod. Sterbehilfe und Selbstbestimmung am Lebensende – Pro und Contra» vor, das auch dank der finanziellen Unterstützung von palliacura produziert werden konnte. Unter der Leitung des bekannten Publizisten Hannes Britschgi diskutierten im Zürcher Kulturhaus Helferei sechs Autorinnen und Autoren des Buches über das brisante Thema «Darf man den Tod rufen?». Das Debattenbuch wurde ein halbes Jahr nach der Vernissage, am 9. November 2012, in Berlin mit dem renommierten Arthur-Koestler-Sonderpreis ausgezeichnet, laut Würdigung der Jury «weil es so gut die kontroverse Diskussion zum Thema der Freitodhilfe aufzeigt. Es ist erstklassig.»

Erneut waren im Berichtsjahr die Kosten für Unterhalt und Teilrenovation der Liegenschaft Villa Margaritha (heute auch als Chalet Erika bekannt) in Burgdorf BE überdurchschnittlich hoch. Die Pro Senectute betreut in dem ehemaligen Sterbehospiz seit vielen Jahren an Alzheimer erkrankte Personen. 2012 mussten unter anderem die Küche teilrenoviert, die gesetzlich vorgeschriebene Brandschutzanlage ersetzt sowie mehrere andere Mängel beseitigt werden. Die Aufwendungen von palliacura beliefen sich auf CHF 32’694.15, obwohl die Mieterschaft die Kosten für einige kleinere Beschädigungen selber trug.

Mit Beiträgen unterstützte palliacura eine Person, die in Wien einen Masterstudiengang im palliativen Bereich absolviert, sowie einen Schmerzpatienten. palliacura bedachte im Laufe des Jahres die Palliativstation eines Spitals im Kanton Zürich mit einem namhaften Beitrag. Sieben Schweizer Organisationen, die Menschen am Lebensende betreuen, erhielten zum Jahresschluss je eine finanzielle Weihnachtsgabe.

Da sich die hektische Situation an den Börsen 2012 beruhigte, konnte die Stiftung Ende Jahr auf ihrem Wertschriftenvermögen einen nicht realisierten Kursgewinn von CHF 145’300.80 verbuchen. In der Folge wurden in der Erfolgsrechnung CHF 90’000 als Reserve für Wertschwankungen ausgewiesen. Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von CHF 4’158.47 ab.

Peter Kaufmann, Vizepräsident des Stiftungsrates

31.März 2013