Ursprünglich wurde das Pallifon 2014 von der federführenden Stiftung Foundation Zürich Park Side nur in den zum Einzugsgebiet gehörenden Bezirken des Kantons Zürich und Schwyz als Pilotprojekt angeboten. Dieses Gebiet ist bereits in andere Kantone hinein erweitert worden. Wie geht es 2017 weiter?
Das neue Jahr steht ganz im Zeichen der Ausdehnung des Pallifons. Wir haben diverse interessierte Regionen, welche diese Dienstleistung vorgeschaltet für ihre eigenen Angebote nutzen wollen. Wenn alles wunschgemäss klappt, wird ab 1. April in zwei weiteren Gebieten das Pallifon aktiv zum Einsatz kommen.
Welches sind die Herausforderungen bei der regionalen Ausweitung des Pallifons?
Das Pallifon ist eine Triagestelle. Das medizinische Fachpersonal unseres Dienstleisters Ärztefon, welches von unseren Spezialisten aus der Fachgruppe geschult ist, benötigt für jede Region die entsprechende professionelle Unterstützung, um den Anrufenden eine umfassende Beratung und Hilfe anbieten zu können. Ein Beispiel: Sofern ein Patient mitten in der Nacht eine neue Sauerstoffflasche braucht, muss regional eine Anlaufstation bestimmt sein, welche den Austausch auch zu dieser Nachtzeit ermöglicht. Ebenso muss die fachärztliche Betreuung sichergestellt werden können. Diese Daten sind für jede Region zu erheben und im System für die Beraterinnen und Berater zu hinterlegen. Nach unserer bisherigen Erfahrung haben die Regionen diese Angaben aber häufig nicht zur Hand, was zu Beginn einen nicht zu unterschätzenden administrativen Aufwand mit sich bringt. Wenn das Projekt einmal aufgesetzt ist, muss trotzdem regelmässig das Notfallangebot überprüft und nachgeführt werden.
Wie hat sich die Zahl der Anrufe entwickelt und wer ruft an?
Wir müssen an der Kommunikation arbeiten und darum auch neue Partner suchen. Die Entwicklung der Anrufe ist nicht befriedigend. Zurzeit erreicht uns ungefähr alle zwei, drei Tage ein Anruf. Verständlicherweise nehmen Personen das Pallifon nur dann wahr, wenn sie selber in einer Art betroffen sind. Das heisst aber auch, dass permanent auf das Angebot hingewiesen werden muss. Dazu fehlen uns aber im Moment noch die Mittel, weshalb weitere Partnerschaften angestrebt werden.
Welche Anliegen haben die Anrufenden?
Die Anrufe teilen sich relativ gleichmässig auf Notfallanfragen auf von Patienten oder Angehörigen, Fragen von professionellen Betreuungspersonen und generellen Anfragen zu Palliativthemen. Die Beratungsfachpersonen machen die Erfahrung, dass ein vorhandener Notfallplan die Hilfe am Telefon stark vereinfacht.
Wie finanziert sich das Pallifon?
Im Moment wird die Finanzierung vollumfänglich durch Spenden sichergestellt. Neben einem privaten Grossspender, einigen Spitex- und ähnlichen Organisationen hilft uns vor allem auch die palliacura seit einiger Zeit massgeblich, das Angebot aufrecht zu halten und die Qualität zu garantieren.
Welche Zukunftsperspektiven gibt es für die nächsten fünf Jahre?
Wir nehmen verschiedene Regionen sehr positiv wahr und sind überzeugt, dass wir in naher Zukunft weitere Gebiete aufnehmen können. Parallel dazu sind wir im engen Kontakt mit palliativ.ch wo verschiedene Veränderungen im Gange sind, die uns eine verstärkte Zusammenarbeit mit der nationalen Dachorganisation ermöglichen. Die Foundation Zürich Park Side ist daran interessiert, dass Projekt bis spätestens Ende 2018 in eine eigenständige, langfristige Trägerschaft zu überführen.
Interviewfragen: PETER KAUFMANN
Mehr zu Pallifon: www.pallifon.ch
Bild:
Beat Ritschard, Geschäftsführer der Standortförderung
Zimmerberg-Sihltal und der Zürich Park Side Foundation